Dieser Thread aus vernadelt.at wurde im Februar 2021 begonnen:
Im Nähkurs an der Kunst-VHS haben wir auch ein paar Smok-Muster gestickt
und ich nehme mir seither vor, das irgendwann anzuwenden. (Naja,
eigentlich nehme ich mir das schon viel länger vor.) Also zunächst
einmal Anleitungen sammeln
Die
technischen Grundlagen und verschiedene Arten von Smok sind in dem Buch
von Ruth Singer "Stoffmanipulation" gut dargestellt. (Stiebner Verlag,
gibt es aber auch in vielen Leihbüchereien). Alte Anleitungen,
vorwiegend auf Englisch, findet man bei archive.org, zB https://ia803105.us.archive.org/21/item ... 20Book.pdf
Und eine sehr knappe Anleitung gibt es bei Brigitte https://www.brigitte.de/leben/wohnen/se ... 64364.html
Nebenbei:
auf Englisch heißt es smock, smocking (mit ck), auf Deutsch Smok,
smoken (ohne c). Beides führt auch zu vielen Treffern aus anderen
Gebieten, von Räucheröfen und Anleitungen dazu angefangen über
Rauchwaren, Pfeifen, bis zu Pornographie. Und "smock" ist auf Englisch
auch ein Kittel oder Überzieher (der mit Smokarbeit verziert sein kann,
aber nicht muss).
Anleitungen für diverse Smokvarianten (englisch, amerikanisch, kanadisch, bulgarisch ....) findet man noch relativ leicht, Schnitte oder Anleitungen für Kleidungsstücke mit Smokpartien sind rar.
Was ich bisher gefunden habe: grundsätzlich muss man für das Smoken ca. die dreifache Stoffbreite einplanen. Hier wird gezeigt, wie man einen Schnitt für ein einfaches Mädchenkleid anpassen kann http://sentimentalbaby.blogspot.com/201 ... orial.html
Leider eignet sich dieses Modell für erwachsene Frauen weniger, weil das mehr Stofffülle über dem Busen ergibt, als man dort gerne hat.
Da es heute in Wien sehr stürmisch ist und die Gartenarbeit daher gestrichen, werde ich weiter im Internet kramen.
In diesem Buch aus den 1940er Jahren http://web.archive.org/web/200710111233 ... pd-01.html wird gezeigt, wie man durch Abnäherverlegung Raum für eine gesmokte Schulterpasse schafft (ziemlich weit unten, unter "Rule five"). Der Stoff sollte dafür nicht zu steif sein. Direkter Link zu Abbildung http://web.archive.org/web/200701020103 ... 1-19-b.jpg
In dem Heft ist auf Seite 17 ein Nachthemd abgebildet, von dem ich gerne
den Schnitt sehen würde. Es hat geraffte Vorderteile und Rockteile, die
Raffungen gehen in eine gesmokte Raute über Bauch und Magen über. Sowas
ist einfach, wenn man die Ober- und Rockteile getrennt zuschneidet,
einreiht, zusammennäht und beim Zusammensetzen die verzierte Raute
zwischenfasst oder aufsteppt (Vor Jahrzehnten habe ich ein ähnliches
Luxusnachthemd genäht, allerdings war die Raute damals mit
Wattestepperei verziert.) Bei Smok ist der Witz aber, dass die Raffung
am Rande des Smoks automatisch entsteht. So wie das gezeichnet ist,
müsste der ganze Vorderteil aus einem einzigen Stoffstück bestehen. Das
ist aber nicht nur schnitttechnisch kompliziert, sondern scheitert auch
an der Stoffbreite - damals (1942) noch mehr als heute, da damals die
meisten Stoffe 80 bis 90 cm breit waren. Für einen schönen Fall sollte
zumindest der Rockteil außerdem im Schrägfadenlauf zugeschnitten werden.
Da stößt man bei längeren Röcken rasch an Grenzen. Der Gürtel ist auch
so gezeichnet, als würde er unter der Raute hervorkommen. Papier ist
geduldig *g*
Insa-ana schrieb: Das sind ja interessante Links die du da gefunden hast Ich habe zwar schon einiges gesmokt finde aber Literatur darüber immer interessant und praktisch.
Grundsätzlich
kann man ja überall wo Weite durch Falten oder Abnäher eingehalten wird
smoken. Solange die Gesamtweite mal drei ergibt, passt alles.
Ju antwortete: Grundsätzlich ja. Im Detail
muss man sich halt überlegen, wie man die Zugfäden regelmäßig in den
Stoff bekommt, bei gebogenen Abschnitten auch, wie sich die Stichlänge
von Reihe zu Reihe verändern muss und bei größeren Stickmustern auch,
wie viele Stiche ich je Reihe brauche, damit sich der Rapport ausgeht.
Bei einem für Smok vorgesehenen Modell hat sich (hoffentlich) schon
jemand anderer den Kopf darüber zerbrochen
Früher
gab es Vorlagen zum Smoken als Bügelmuster, sowohl für gerade Streifen
als auch für Rundungen. Heute muss man die Punkte händisch aufzeichnen,
wenn man sich nicht auf Augenmaß und gleichmäßige Stichlänge verlassen
kann.
Etwas über die Geschichte des Smoks und ein hübsches Beispiel für einen
ganz einfachen Smok, der an unsere gezogenen Dirndlröcke und
Trachtenhemden erinnert http://embroiderersguildwa.org.au/collection/smocking/
Zwei extravagantere Modelle mit Smok: https://couturearts.wordpress.com/2007/ ... ked-dress/ und https://couturearts.wordpress.com/2013/ ... mystified/
In den 1980er Jahren gab es Plisseestoffe mit Bordüren, in denen die
Falten so gebrochen waren, dass sich ein optisch ähnlicher Effekt
ergeben hat. Noch ein Rock mit gesmokter Taille https://victorypatterns.com/blogs/diy-t ... t-tutorial
Zum Ausprobieren ein ganz kleines Projekt: https://www.pinkhollybushdesigns.com/po ... w-ornament
Da ja Ostern ja nicht mehr gar so fern ist: Hier gibt es Smok mit Osterhasenstickerei https://www.pinkhollybushdesigns.com/po ... ch-and-sew und auch ein paar "normal" zu nähende Osterhasen.
Nebenbei:
Von der Osterhasensammlung bin ich einem Link zu dem bunt gemusterten
Osterhasen gefolgt und dort weiter zu einer Anleitung für das Übertragen
von Stickmustern https://www.downgrapevinelane.com/2013/ ... ttern.html - und dort fand ich einen viel versprechenden Tipp: Die
Autorin verwendet zum Zeichnen der Muster keinen "Trickmarker" oder
dergleichen, sondern einen radierbaren Tintenkuli, den es in jedem
Schreibwarenladen gibt und zwar in mehreren Farben und Stärken (auch
Libro, Pagro usw) https://pilot-frixion.de/frixion-family/
Die Tinte verschwindet durch Hitze. Die wird auf Papier mit dem
Radierer erzeugt, auf Stoff bequemer mit dem Bügeleisen. Disclaimer, ich
habe es noch nicht ausprobiert, aber es klingt überzeugend:
Grab your miracle pen! This is a children's stationery pen called Pilot Frixion and about $3 from the supermarket. I am pretty sure they are available not only in Australia but US and Europe too. It is the best invention ever, and SO much better than any other purpose-made fabric-marking pen out there (water soluble, air dissolving, chalk, I have tried them all). It's not only dirt cheap but also marks exactly like ballpoint (crisp and clear), but apply a bit of heat and it magically disappears, never to come back! Hence the name 'Frixion' - you can rub it on paper with the eraser on the back, which generates heat and removes the marks. So after finishing the embroidery you can iron / steam it, or even better, give it a quick blast with the hair-drier, and voila, all the pen marks are gone!
Auf heller Seide oder ähnlich heiklen Stoffen würde ich es sicherheitshalber irgendwo am Rand ausprobieren, bevor ich drauf los zeichne.
Ich überlege grad, ob eine Schablone aus Millimeterpapier schlauer wäre, idealerweise aus transparentem Millimeterpapier (sollte es sogar irgendwo im Haushalt geben, ich habe es allerdings schon seit Jahren nicht mehr verwendet und weiß nicht, wo ich es aufbewahrt habe). Bei größeren Projekten könnte man das Papier mit lösbarem Sprühkleber auf dem Stoff fixieren (allerdings noch keine Erfahrung damit, aber die Quilterinnen verwenden den gern; bei einer Seidenbluse weiß ich nicht recht ... aber soweit bin ich ohnehin noch lange nicht - ich habe grad Punkte auf ein Stück Bomull gezeichnet, um den Wabenstich zu üben.
https://katafalk.wordpress.com/2010/02/ ... -tutorial/
https://www.ajennuinelife.com/2013/05/l ... cking.html
https://www.wikihow.com/Do-Smocking - Was die in dem Wiki zeigt, ist mutig
Hier auch auf deutsch erklärt https://www.pavis-meets-mara.de/forum/v ... php?t=1062 (die Zugfäden kann man sich beim Wabenmuster sparen; sie sind aber hilfreich bei Materialien, bei denen man an der Schönseite keine Markierungspunkte anbringen kann (zB Samt) oder will (zB Seide und andere Stoffe, aus denen sie eventuell nicht auswaschbar sind).
Eine Dirndlschürze mit Smok statt normalem Zug https://www.mitliebegemacht.at/sommerdi ... lschuerze/
Ein "Landsknechtshemd" mit gesmoktem Kragen https://i.etsystatic.com/26864067/r/il/ ... 5_3rdj.jpg (der bei mir jetzt einen Denkprozess ausgelöst hat, wie das bei dem Seidennachthemd funktionieren könnte, ohne dass alles aus einem einzigen Stück bestehen muss. Dirndlröcke stiftelt man ja auch über die Nähte hinweg, man muss "nur" darauf achten, dass die Naht in der Tiefe der Falte verschwindet und dass die Nahtzugaben innen lose abstehen). Beschreibung und mehr Fotos von dem Hemd https://www.etsy.com/listing/939702263/ ... allery-1-8
Und noch ein Beispiel, wie Smok auch auf ein "erwachsenes" Kleid passt https://i.etsystatic.com/5341087/r/il/8 ... 9_j270.jpg
-
Zwischenerkenntnis: Für den Wabenstich verwendet man besser kein
(dickes) Stickgarn, sondern normales Nähgarn. Da man jeden Stich ein
wenig vernähen muss, bekommt man mit Perlgarn rasch zu dicke Stellen.
Feines Schlinggarn ("Vierfachstickgarn") könnte auch funktionieren, aber
das bekommt man in Österreich (Ostösterreich?) nur mehr schwer, da der
Großhändler, der hier praktisch alle Nähzubehörläden beliefert, es nicht
im Sortiment hat. In ausländischen Onlineshops kein Problem, mehrere
Stärken und viele Farben, aber einzelne Strähnchen liefern zu lassen ist
halt nicht sehr ökonomisch (und ökologisch).
Dieser Lehrer verwendet die weiter oben erwähnten radierbaren Stifte https://youtu.be/av_jsJeLwFw - es geht aber nicht um die Stifte, sondern um eine Anleitung für den Wabensmok. Ich habe übrigens auch schon Anleitungen gesehen, bei denen dieser Stich Reihe für Reihe gestickt wurde und nicht immer über zwei Reihen. - Eine Wabenstichvariante mit zuvor gebügelten Kellerfalten http://tumblingblocks.net/blog/2008/09/ ... -Tutorial/
(Ich glaube wenigstens, dass es Kellerfalten sind, vor lauter umdrehen und Stoff einschlagen und dahin und dorthin legen konnte ich ihr nicht immer ganz folgen.) - Keine Anleitung, sondern ein echtes Modell (Nachthemd + Morgenmantel) aus den 1940er Jahren http://www.southernmatriarch.com/2011/0 ... cking.html Seidenchiffon verträgt viel Weite, ohne nach "Zelt" auszusehen.
- Insa-ana schrieb: Ich habe die Einteilung für den Smok meist auf Papier oder direkt auf
dem Schnitt gemacht und dann übertragen. So kann man ganz praktisch
radieren und messen und es verzieht sich nichts. Nur bei geraden Stücken
habe ich die Punkte direkt auf den Szoff genacht. Ist finde ich aber
nur dann gut wenn man die Fäde leicht erkennen kann.
Die gesmokten Osterhasen sind ja ein Traum . Die hätte ich auch gerne.
Das Seidennachthemd und den Morgenmantel finde ich beide Kleider tauglich. Sehr schöne Stücke. - Ju antwortete: Danke, ich glaube, ich werde die Punkte in Zukunft auch zuerst auf Papier malen und dann übertragen.
insa-ana hat geschrieben:Die gesmokten Osterhasen sind ja ein Traum . Die hätte ich auch gerne.
Wirst
du "freihändig" zeichnen müssen. In den verlinkten Shop sind sie
jedenfalls nicht zu finden, da gibt es nur Vorlagen für
Maschinstickerei. Eine Bildersuche nach Martha Pullen Smocking bringt
einige ähnliche Motive, aber man landet dann wieder im Shop oder bei
einer "Server not found" Meldung.
Andererseits: Osterhasen sind ja nicht allzu schwierig zu zeichnen.
Ergänzung: Nach hartnäckigem Googeln habe ich die Vorlagen nicht
gefunden, weiß aber jetzt zumindest warum sie futsch sind. Martha Pullen
ist eine ältere Dame, die schon in den 1980er Jahren ein groß
angelegtes Handarbeitsgeschäft mit Kursen usw. gründete, etliche
Handarbeitsbücher herausgab und viele Jahre lang "die Handarbeitstante
im Fernsehen" im englischsprachigen Raum war. 2012 verkaufte sie ihre
Website samt Online-Shop der Fa. "F + W Media" (siehe unten auf dieser
Seite https://www.classicsewingmagazine.com/a ... -pullen/3/ ) und die ist in Konkurs gegangen https://en.wikipedia.org/wiki/F%2BW
- was ich schon vor ein paar Tagen einmal gelesen hatte, als ich mich
wunderte, wieso diverse Anleitungen (User-Kreationen) auf der
US-Burdastyle-Seite nicht mehr auffindbar waren: https://www.burdastyle.com/faq
- Da die ohnehin schon konkursgeschädigten Kunden rasch eine neue
Website schaffen mussten, war es nicht möglich, die alten Inhalte zu
importieren.
Ihre YouTube-Videos sind noch vorhanden https://www.youtube.com/channel/UCbO0RO ... Y77Omb_XDw (teilweise sehr "schräg", aber wer bei uns zu Quilt- und Klöppelausstellungen geht, trifft auch etliche schrullige alte Damen)
Wer suchet, der findet ganz andere Sachen *ggg*
Weihnachtsmann mit Rentierschlitten gesmokt http://sewbeautifulmag.blogspot.com/201 ... ndeer.html
Schmetterlinge kann ich auch anbieten http://sewbeautifulmag.blogspot.com/201 ... cking.html und Punkte http://sewbeautifulmag.blogspot.com/201 ... -dots.html
Außerdem ein paar Punkte, die man bei der Planung eines Kleidungsstücks mit Rundpasse beachten soll http://sewbeautifulmag.blogspot.com/201 ... esign.html (dass solche Kittel "Bishop" heißen, wusste ich bis jetzt auch nicht).
Bei
Durchsicht der Vorlagen ist mir aufgefallen, dass sie keine Angaben
über die Breite (Tiefe) der Falten enthalten, nur, über wieviele Falten
das Muster geht. Das kann damit zusammenhängen, dass es in dem Shop von
Martha Pullen vorgezogene Halbfertiggkleidchen gab, die man nur mehr
besticken musste oder damit, dass Viel-Smokerinnen zum Faltenziehen ein
Gerät namens pleater benützen (hier bei Foto 2 http://sewbeautifulmag.blogspot.com/201 ... esign.html - ok, man kann für jedes neues Hobby teures Equipment anschaffen, das dann in einer Ecke verstaubt https://www.smocking.com/pleaters.aspx
- ebay hat mir großteils Treffer in Australien angezeigt) Dazu braucht
man dann noch ein spezielles Papier (pleater paper) auf Rollen und
gebogene Nadeln. Hier gibt es ein Video dazu https://www.youtube.com/watch?v=klXPxts77KA Da sieht man, wie die Nadeln vorbereitet werden https://www.youtube.com/watch?v=rBfoYqj57QU
//PS:
Nach Ansicht des letzten Videos denke ich mir, dass so ein Gerät
praktisch zum Ziehen von Dirndlröcken wäre - und sich zumindest in
Werkstätten die auf Dirndl und Trachten spezialisiert sind, auch
amortisieren würde.
Ich wusste, dass es sowas online gibt, habe aber ziemlich lange gesucht, weil ich den Namen nicht mehr wusste: "Graph paper"
sind Druckvorlagen von liniertem, kariertem, gepunktetem usw. Papier in
allen möglichen Varianten und für alle möglichen Zwecke, zB http://print-graph-paper.com/ https://www.waterproofpaper.com/graph-paper/ und https://www.kinder-malvorlagen.com/papi ... papier.php
Wenn
es um genaue technische Zeichnungen geht, ist gekauftes
Millimeterpapier sicherer, aber für Stick- oder Strickvorlagen sollten
diese Ausdrucke ausreichen.
In einem YouTube-Video hat eine Dame gezeigt, wie sie die Punkte mit Stickereigrund
(Stramin, Aida) überträgt. Der hat den Vorteil, dass es ihn in
ähnlichen Breiten wie "normale" Stoffe gibt und dass man daher nicht
x-mal umstecken muss. (Ich
habe mich daraufhin in die hinterste Ecke von meinem Abstellboden
gewagt und dort tatsächlich zwei verstaubte Rollen Stramin gefunden, die
ich um 1980 gekauft hatte, da ich damals auf allen möglichen Unterlagen
kleine Kreuzstichmotive sticken wollte - zB Waschlappen und Handtücher
aus Frottee. Da ich sie "ohnehin bald wieder verwenden" würde, wurden
sie nie staubsicher eingepackt ;-) Die eine davon weicht im Waschbecken
vor sich hin, nachdem ich schon viel dunkles Wasser rausgespült hatte.
Nachher muss ich sie frisch stärken, denn durch das Waschen ist die
Appretur futsch. Da die Rolle durch das lange Stehen verzogen war, muss
ich sie aber ohnehin neu in Form bügeln. Dann steht den Smok-Abenteuern
nichts mehr im Weg.)
In britischen Online-Shops gibt es übrigens auch noch die Bügelmuster für die Markierungspunkte in diversen Abständen und Farben, zB da https://www.houseofsmocking.co.uk/smock ... sfer-dots/ aber Brexit hat den Versand sicher nicht einfacher und billiger gemacht.
Mir
ist erst nach einiger Zeit aufgegangen, dass auch die runden
Kleidungsstücke (Passen, Kragen) großteils aus geraden Streifen gemacht
werden und die Form durch das unterschiedliche Anspannen der Zugfäden
entsteht. Da muss man dann halt beim Besticken darauf achten, dass man
den Faden nicht zu sehr anspannt und die Falten nicht mehr verschiebt.
In einer der "sewbeautiful"-Anleitungen ist erwähnt, dass Teile die auf
der Schönseite nur einzelne Motive haben und dazwischen viel leeren
Grund (zB die Osterhasen, Schmetterlinge usw.) zunächst auf der
Rückseite gesmokt werden, damit sie die Form behalten.
Wieder einmal ein Kleinmädchenkleid mit einfacher Smokpasse https://www.sewmag.co.uk/free-sewing-pa ... mock-dress (In der Anleitung steht, dass man für die Armlöcher eine Vorlage unter ./templates/ runterladen kann. Die habe ich dort nicht gefunden, dafür gibt es hunderte Gratisanleitungen und -schnitte für Kleidungsstücke (Damen und Kinder), Stofftiere, Taschen, Deko-Zeug, Krimskrams ... https://www.sewmag.co.uk/templates/ - man muss sich registrieren. Leider ist das alles chronologisch geordnet, nach Heftausgaben, man muss also viel klicken und scrollen. Und noch mehr https://www.sewmag.co.uk/free-sewing-patterns )
- Smok für Erwachsene: Eine Rockpasse https://sewnerd.wordpress.com/2011/03/1 ... -smocking/
Das Muster heißt auf Englisch Lettice Smock, auf Deutsch diagonales Gitter, und geht so https://gatheringfolds.com/blogs/news/l ... g-tutorial (dort gibt es auch ein pdf zum Ausdrucken der Markierungen) - oder im Video https://www.professorpincushion.com/pro ... -smocking/
Auf Deutsch scheint es dazu wenig zu geben. Der einzige Treffer war das weiter oben schon erwähnte Buch "Stoff Manipulation" von Ruth Singer.
Bei dem Rock würde ich vorab auf einem Probestück den oberen Rand ausprobieren. - Und eine Idee, wie man Probestücke für einen Polsterüberzug verwenden kann https://www.sewdaily.com/sewing/hand-se ... -comeback/ - Da sieht man auch, wie sie die durch den Smok entstehende Überweite am Rand einfängt, um gerade Nähte zu erhalten.
- Lettice Smock an einem Ärmel https://i.pinimg.com/originals/10/f4/b3 ... f9e9ea.jpg
am Ausschnitt eines Jersey-Shirts https://kbenco.blogspot.com/2010/12/lat ... style.html (in ihrem Flickr kann man die Fotos vergrößern https://www.flickr.com/photos/22620148@N03/5228194621/) und das dürfte der Schnitt sein, den sie verwendet hat (Burda, August 2010) https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... -082010-DL oder der? https://www.burdastyle.de/produkt/magaz ... -082010-DL - sie hat soviel geändert, dass ich unsicher bin)
auf Leder https://i.pinimg.com/originals/bb/e5/e8 ... 05bb45.jpg
allover, aber defintiv kein Anfängerprojekt ;-) https://i.pinimg.com/736x/a6/45/1d/a645 ... niques.jpg
etwas überschaubarer auf der Passe einer Hemdbluse https://sewing.patternreview.com/review/pattern/89327 https://www.pinterest.at/pin/377176537527548407/
So, ich mache mich wieder an mein Übungsstück.
//PS: Noch ein Jerseyshirt mit Smok http://kbenco.blogspot.com/2010/09/t-sh ... eport.html - im übrigen kann ich das "Interview" gut nachvollziehen. Ich habe auch jede Menge Kleidungsstücke nur genäht, um den Umgang mit Overlock und Coverlock zu üben.
Und da gibt es noch einige spektakuläre Smok-Projekte https://www.pinterest.com.au/pin/33214115974627794/ - insa-ana schrieb: Ui, warst du fleißig am recherchieren. Da muss ich mir mal extra Zeit nehmen was du da für tolle Sachen gefunden hast
- PetraK schrieb: Hallo zusammen,
ich bin neu hier und auf das Forum aufmerksam geworden, weil ich über Smoken recherchierte... Ich will das schon seit einiger Zeit ausprobieren und kräusele gerade verschiedene Läppchen...
Eigentlich möchte ich mir gerne eine Bluse nähen, weit, wie ein Bishop, nur weiter am Hals, also eine Mischung aus Carmen-Bluse u. Bishop. Ich hab gelesen, ich brauche die dreifache Weite an Stoff etwa beim Smoken, also die dreifache Weite Ausschnitt z.B., hab ich das richtig verstanden? Für eine weite Bauernbluse oder Carmenbluse hab ich mir ein Schnittmuster aus Burda geladen, da müsste ich dann vor dem Smoken die Ärmel einsetzen - Raglanärmel - und die anderen Nähte noch offen lassen? Ich hab einfach so gar gar gar kein Pattern gefunden für ein Bishop für Frauen, das hätte man dann ja abwandeln können. Ist jemand von euch da fündiger geworden? In den Beiträgen hab ich so nichts gefunden, also immer Patterns für Kinder...
Ich freu mich über jeden Tipp!!! - Ju antwortete: So würde ich das jedenfalls machen.
Alternativ kann man auch zunächst die einzelnen Teile smoken und dann erst zusammensetzen. So oder so musst du darauf achten, dass du beim Vorziehen der Fäden die Nahtzugaben lose lässt, damit der Smok an der Stelle nicht ungleichmäßig wird.
Schnittmuster für gesmokte Blusen und Kleider für Erwachsene zu finden ist gar nicht leicht. In den 1970er Jahren gab es eine Phase, wo Folkloreblusen mit Smokpartien modern waren und auch in Burda und anderen Schnittheften enthalten waren, aber seither ist das eher was für echte Handarbeitsfans und die sind offenbar eine zu kleine Zielgruppe für die Redaktionen. Aber grundsätzlich sind Oberteile mit Banddurchzug oder Gummizug am Ausschnitt eine gute Basis für Smok.
Auf einer amerikanischen Smok-Seite fand ich übrigens ein paar Schnitte für Damennachthemden und Sommerkleider mit Smokpartien https://www.smocking.com/allnightgowns.aspx - Keine Ahnung, wie gut und wie verständlich sie sind und ob sie das Geld wert sind. (Es dürfte sich um Papierschnitte handeln, da sie schreiben, dass sich die im Shop angezeigte Menge jederzeit ändern kann.) - PS: Ich habe dem Burda Leserservice ein Mail geschrieben, mit der Frage, ob es Kaufschnitte gibt, die sich besonders für Smok eignen und mit der Anregung, doch in einem der nächsten Hefte wieder einmal darauf einzugehen. Da die Hefte zumindest für ein halbes Jahr voraus geplant sind (eventuell länger), wird es etwas dauern, bis sie die Anregung aufnehmen können, aber vielleicht sollten sich mehr Interessentinnen bei Burda melden, damit die sehen, dass es eine Kundinnengruppe gibt.
PetraK hat geschrieben:Ich hab gelesen, ich brauche die dreifache Weite an Stoff etwa beim Smoken, also die dreifache Weite Ausschnitt z.B., hab ich das richtig verstanden?
Ja,
das stimmt so. Steht jedenfalls so in diversen Anleitungen. Meine
eigenen Smok-Erfahrungen beschränken sich auch auf Probeläppchen.
Wieviel
Überweite man genau braucht, hängt natürlich auch vom Stoff ab: dünne
Stoffe kann man beim Einkräuseln ganz eng zusammen schieben, dickere
weniger. Aber für eine Smok-Bluse sollte man ohnehin einen dünnen Stoff
nehmen, sonst wird ein "Panzer" daraus (gab es historisch auch - schau
dir vor allem Männerwamse aus dem Mittelalter und der Renaissance an).
Außerdem sollte es ein Stoff sein, der beim Waschen nicht zu sehr
knittert, denn durch die Smok-Partien lässt sich das Kleidungsstück ja
nicht so leicht bügeln. Am besten machst du vor dem Zuschneiden einen
Probe-Smok, damit du siehst, wieviel Breite du einkalkulieren musst.
Es
ist im Prinzip wie bei gezogenen Röcken, zB bei gestiftelten
Dirndlröcken: da nimmt man auch die 3 - 4 fache Taillenweite als
Ausgangsmaß (früher 3 Stoffbahnen à 90 cm Breite, heute meistens 2
Bahnen a 140 cm Breite).
Bei ganz dünnen Stoffen (Chiffon, Tüll
usw.) kann man für Ballkleidröcke oder Ballettröcke auch viel mehr
Bahnen nehmen (ich habe da ein weißes Ballkleid aus einer alten Burda im
Hinterkopf, für dessen Rock über 100 m verbraucht wurden). Allerdings
werden die Falten dann so schmal, dass du keinen schönen Smok darauf
sticken kannst. Daher -> Probefleck smoken.
Großes Lob an das Burda Leserservice! Ich schrieb heute früh hin und bekam schon eine Antwort mit 9 Modell-Links!
Das kommt dem von dir gesuchten am nächsten https://www.burdastyle.de/mini-kleid-ge ... 5-2011-114 - ob man es als Minikleid oder als Bluse näht, ist ja egal.
Noch eine Bluse mit Smok-Details https://www.burdastyle.de/bluse-bauerns ... 5-2010-125
Und
der Rest sind Modelle mit Gummi-Smok. Die kann man alle grundsätzlich
aus als echten Smok ausführen, man muss sich dann nur eine
Verschlusslösung überlegen, denn so elastisch wie Gummi ist gestickter
Smok nicht.
https://www.burdastyle.de/smok-kleid-mi ... 4-2013-131
https://www.burdastyle.de/korsage-abend ... artie-7099
https://www.burdastyle.de/gesmokter-rock-410
https://www.burdastyle.de/kleid-mit-ges ... ille-6190a
https://www.burdastyle.de/kurzoverall-g ... 3-2015-114
https://www.burdastyle.de/bandeautop-ge ... 5-2013-121
https://www.burdastyle.de/nahanleitung- ... 5-2015-130
Außerdem
eignen sich die meisten Modelle mit gezogenen (gekräuselten) oder
gerafften Partien, solange diese nicht allzu wirr kreuz und quer
verlaufen. Bei Kleidern und Blusen mit Passen kann man die Passe in
Streifen schneiden und gesperrt oder gespreizt auf ein Stück
Schnittpapier legen, bis sie die für den Smok erforderliche Breite hat.
Den ursprünglichen Passenschnitt noch einmal kopieren und für die
Kontrolle verwenden, damit die fertig gesmokte Passe dann zum Rest
passt.
Hier noch 2 sonst schlichte glatte Oberteile mit Smokdetails https://naehzimmerplaudereien.com/2021/ ... okdetails/ - Smok muss also nicht immer üppig weit sein.
Noch eine schlichte Bluse mit Smok im Rücken https://ardnas80.blogspot.com/2012/05/b ... smoke.html (hat den großen Vorteil, dass er sich nicht über dem Busen bauscht). Als Grundschnitt kann man dazu einen Hemdblusenschnitt nehmen und für den Rücken zunächst ein Rechteck in der gewünschten Länge und Breite zuschneiden und die Armlöcher zunächst nur mit Heftfaden markieren, erst nach dem Smoken fertig zuschneiden.
PetraK hat geschrieben: Ganz schön viel Stoff hat man da in Fältchen zu legen... Bin echt ganz kurz davor, mir einen Pleater zu bestellen, aber ich glaub, der kann nur ganz gerade Stoffstücke fälten, oder?
Die Pleater, die ich bisher sah (alle nur auf Fotos oder in Videos), können tatsächlich nur gerade Stoffstücke falten und die meistens sind für eher kleine Werkstücke geeignet - eben Baby- und Kleinmädchenkleider, Passen, kleine Deko-Objekte. Außerdem sind sie verdammt teuer. Und man weiß nicht, wie lange die Damen, welche die Geräte auf Youtube vorführen, üben mussten, bis alles zum ersten Mal richtig funktioniert hat.
Bei Formteilen (also allem, was kein Rechteck ist) bleibt nur Handarbeit. Also auf der Rückseite die Punkte oder Linien markieren und dann die Hilfsfäden einziehen. Wer geübt ist, schafft das Einziehen der Hilfsfäden auf fadengeraden Teilen auch ohne Vorzeichnen. (Dirndlröcke und Schürzen "stiftle" ich zB immer ohne Hansl und ohne Markierung. Man muss sich nur bei der ersten Reihe sehr konzentrieren, bei den weiteren kann man sich an der ersten orientieren.) Wenn die Einziehfäden im Bogen verlaufen sollen, wird Vorzeichnen unumgänglich.
In irgendeinem britischen Onlineshop für Smok-Zubehör sah ich vor ein paar Jahren noch Bügelmuster (Abplättmuster) für Smok. Damit kann man sich das Vorzeichnen sehr erleichtern. (Aber bei sehr dünnen hellen Stoffen unbedingt eine Bügel- und Waschprobe machen, die Abplätttinte geht beim Waschen meist nicht mehr raus und scheint bei hellen Stoffen durch.)
Du machst mir Lust, es endlich einmal auch richtig auszuprobieren, nicht nur an Probefleckchen.
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