Sonntag, 9. Dezember 2018

Ecken an Schrägbändern

Die Eckenverarbeitung ist bei Schrägbandeinfassungen immer ein wenig mühsam. Am schönsten werden die Ecken, wenn man sie ähnlich wie eine Briefecke näht. Bei schmalen Schrägbändern hat man dabei aber das Problem, dass die meisten Nähmaschinen nicht gerne genau an der Stoffkante zu nähen beginnen (sondern dann den Stoff ins Stichloch ziehen) und, dass man die Markierung nicht sieht, weil sie im Schatten des Füßchens liegt. Beides kann man mit folgendem Trick umgehen:


Das Schrägband genau an der Position der gewünschten Ecke falten, leicht darüber bügeln, damit es sich flach legen lässt und auf ein Blatt Papier stecken. Mit dem Geodreieck und einem gespitzten Bleistift die Markierung für die Nahtlinie einzeichnen (genau 45° zur Kante oder auch genau dem Fadenlauf folgend) und die Markierungslinie über das Schrägband hinaus auf das Papier verlängern.

Zunächst hatte ich noch eine Stecknadel an der Spitze des Winkels (im Foto rechts) eingesteckt, damit sich das Schrägband nicht verschiebt, wenn ich es unter das Füßchen lege. Diese habe ich nach den ersten Stichen entfernt.

Sonst noch beachten: möglichst kleine Stiche. Nur genau bis zum Falz steppen. Nach dem Nähen das Papier abreißen, das Dreieck vorsichtig bis zur Spitze einknipsen und die Nahtzugaben beschneiden und mit dem Fingernagel auseinander streifen. Vor dem Beschneiden der Nahtzugaben noch einmal zu kontrollieren, ob die Länge passt und die Ecke richtig sitzt, kann nicht schaden.

Ich habe normales Schreibpapier verwendet, mit kariertem Papier fällt es eventuell noch leichter, das Band ganz präzise aufzustecken und zu markieren.

Das Foto zeigt eine Innenecke, für eine Außenecke muss der Winkel in die andere Richtung gehen. (Denksport ;-)) Vorab an einem Reststück üben!

Je nach Werkstück kann man alle Ecken vorab genau messen und steppen oder das Schrägband zunächst bis ca. 3 cm vor der Ecke normal ansteppen, dann anhalten, den Abstand bis zur Ecke messen, diese nähen und danach weiter normal ansteppen. Die Ecken muss man bei "klassischer" Verarbeitung (rechts auf rechts, Ansatznaht außen unsichtbar) mit der Hand nähen, es ist aber auch möglich, das Schrägband genau in der Hälfte zu falten, den Stoff zwischenzufassen und durch alle Lagen zu steppen.

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