Samstag, 19. April 2025

Nähtagebuch 2025

Die im März begonnene Gartenweste aus leichtem Baumwollstoff liegt noch halbfertig herum, aber in den letzten drei Tagen habe ich im Kinder Nähworkshop im Recycling.Kosmos drei Osterhühner genäht. Es gibt leider keine Fotos, da sie dort geblieben sind.

1. Aufgelöste Nähte bei der blauen Fleeceweste repariert (keine große Arbeit, aber erschwert neben dem dicken Metall-Reißverschluss)
2. Den Nicki-Overall zu einer Haushose umgearbeitet
3. Alten Ski-Anorak zu einer Weste umgearbeitet.
4. Aus dem Ärmel vom Ski-Anorak eine Bauchtasche genäht.
5. Nähkurstasche aus blauem Rucksackperlon, mit altem Zubehör
6. Nadelheftchen aus Resten
7. Haus- und Gartenweste aus Fleeceresten
8., 9., 10. Drei Osterhühner (im Kindernähworkshop)

 

Donnerstag, 27. Februar 2025

Bändchenstickerei

Ein Fund auf der russischen Burda style Website: Stickerei mit (Kunst-)Seidenbändchen: https://translate.google.at/translate?h ... m_22821%2F und Anleitung zum Herstellen bzw. Vorbereiten der Bändchen https://burdastyle-ru.translate.goog/master-klassy/vyshivka/kak-sdelat-i-pokrasit-lenty-dlya-vyshivki_22751/?_x_tr_sl=ru&_x_tr_tl=de&_x_tr_hl=de&_x_tr_pto=wapp

Freitag, 21. Februar 2025

Nähtagebuch 2025

Und wieder etwas aus vorhandenen Resten genäht: 

Gestern eine Nähnadeltasche nach einer Anleitung von sewsimple (https://sewsimple.de/naeh-set-naehen-anleitung/). Meine besteht außen aus dem Rest von der Plastik-Nähtasche und innen aus einem Baumwollrest. Als Zwischenlagen Flanell (von einer aufgetrennten Bluse). Verstärkung ist nicht nötig, da das Plastikzeugs mehr als genug "Stand" hat und PE-Vlies will ich bei einem Nadelheft nicht, da es die Nadeln schneller stumpf macht. Beim nächsten Mal werde ich darauf achten, dass der Innenstoff nicht zu dicht gewebt ist, damit die Nadeln leichter reingehen. 

Nadelheft

Näh- und Bastelideen für Ostern

Ostern fällt heuer auf den 20. April. Wir haben also noch etwas Zeit und können bis dahin noch viel nähen und basteln!

Die Tipps und Links sind in den letzten Jahren auf www.vernadelt.at gesammelt worden, hoffentlich funktionieren die Links großteils noch. 

Hier sitzen schon einige Hühner https://gkkreativ.blogspot.com/2022/02/ ... reund.html
und viele weitere Osterbastelideen, zum Teil auch ganz einfach und ohne extra zu kaufendes Material https://gkkreativ.blogspot.com/p/ostern.html

Donnerstag, 20. Februar 2025

Tutorial Paspelknopflöcher

Aus www.vernadelt.at vom Jänner 2019 importiert: 

Anleitungen für Paspelknopflöcher gibt es viele. Diese hier enthält eine interessante Verarbeitung der Innenseite: https://www.faitmain-magazine.fr/blog/p ... sepoilees/ (leider nur auf Französisch, aber die Fotos sind sehr gut verständlich, glaube ich)

Termine im April

Der Schneidereimarkt findet am 26. und 27. April 2025 wieder in Wien, in der Orangerie Schönbrunn statt. Das Workshopprogramm steht auch schon fest https://www.schneiderei-markt.at/ Die Workshops von Yvonne Coutinho kann ich aus eigener Erfahrung empfehlen. An der Ausstellerliste wird offenbar noch gearbeitet.

Mittwoch, 19. Februar 2025

Nähtagebuch - 20. Februar 2025

Und gestern habe ich mir eine neue Nähkurstasche genäht, weil meine bisherige (eine Pfaff Werbetasche aus diesem Streifchenplastik aus dem auch Einkaufsbeutel und Laubsäcke für den Garten gemacht werden) sich langsam aufgelöst hat. Die Riemen und den Reißverschluss von der alten Tasche habe ich wieder verwendet und Streifen vom Taschenmaterial als Deko auf der neuen. Der Taschenkörper der neuen Tasche besteht aus dunkelblauem Rucksackperlon aus Altbeständen meiner Mutter, das ich 2023 dem Recycling-Kosmos gespendet hatte. Es war recht mühsam zu verarbeiten, da sehr steif und dicht gewebt, aber es wird ewig halten 👍

Meine neue Nähkurstasche

Montag, 17. Februar 2025

Nähtagebuch 17. Februar 2025

Heute habe ich aus einem Ärmel von dem alten bunten Ski-Anorak eine Bauchtasche zum Joggen genäht. War eine schwere Geburt, weil ich ganz viele Anleitungen hatte, aber keine, die zu meinem Material und meinen Vorstellungen gepasst hat. Der Reißverschluss ist auch alt - aus einer Regenjacke rausgetrennt, weil das untere Ende vom Teilbaren RV defekt war, aber gekürzt funktioniert er unteilbar tadellos. Nur ein Stück Gurtband und eine Schnalle musste ich neu kaufen (zusammen 6 Euro).

Samstag, 8. Februar 2025

Nähtagebuch - 9. Februar 2025

Gestern und heute habe ich aus einem sehr bunten sehr weiten 80erjahre-Skianorak mit Fledermausärmeln eine Weste genäht. Mit dem Auftrennen hatte ich schon früher begonnen, aber mir fehlte zunächst der gewünschte Westenschnitt (Burda 1/2010, #112), da genau dieser Schnittbogen irgendwo in meinen Stoff- Schnittmuster- und UFO-Bergen versteckt ist und auch der Mut, in die Jacke reinzuschneiden. Den Schnittbogen hat mir eine liebe Hobbyschneiderin aus DE geborgt und jetzt gab es keine Ausrede mehr. Trotz diverser Hindernisse (vor allem in Form von eingenieteten Druckern, die es unmöglich machten, die Teile ganz aufzutrennen und das Verstürzen der Armlöcher und das Einsteppen des Reißverschlusses sehr "interessant" machten, ist das Ding fertig geworden und sieht ganz gut aus. Ich werde es dann gleich einmal zu einem Spaziergang anziehen.

Donnerstag, 6. Februar 2025

So nicht!

Übernommen aus www.vernadelt.at. Es kann sein, dass Links nicht mehr funktionieren.

ju_wien schrieb am 16.02.2023:

Als ich gestern nach einer Anleitung suchte, wie man bei einem nahtfeinen Reißverschluss den Halsausschnittbesatz mit der Maschine befestigt (gefunden: https://www.youtube.com/watch?v=kydVdailwAQ) bin ich zuerst auf viele OMG "Lösungen" gestoßen. Da ich den Produzent_innen schlechter Anleitungen nicht auch noch Links und damit Treffer und besseren Google-Rank liefern will, schreibe ich in dem Bereich, den nur angemeldete Menschen lesen können.

Hier gleich eine ganze Sammlung https://siiraj.blogspot.com/2021/08/15n ... nahen.html es sieht danach aus, als wäre das ein Copy/Paste Blog, denn die meisten Fotos und Textbestandteile stammen von fremden Websites.

Das hellblaue Kinderkleid, bei dem die Taillennaht am RV gleich um einige cm verrutscht ist, dürfte von schnittchen.com stammen, die Website ist derzeit wegen Überarbeitung offline.

Abhilfe: Den Reißverschluss im geschlossenen Zustand anstecken, dann sieht man, ob die Taillennaht oder Querstreifen zusammen treffen. Man kann sich wichtige Stellen auch mit Zauberkreide / löschbarem Stift / Heftfaden am RV-Band markieren und dann beim Stecken und Heften darauf achten, dass die mit den entsprechenden Stellen am Werkstück korrespondieren. Gerade bei quer gestreiften oder karierten Stoffen ist es außerdem hilfreich, wenn man den RV nicht runter und rauf in einem Stück einsteppt, sondern in 2 Etappen, also zweimal runter oder zweimal rauf.

Das graue Sweatshirt mit dem "Spitzen"-Reißverschluss wird hier genauer beschrieben: https://www.mamahoch2.de/2016/04/wie-ma ... naeht.html

Also: außen sichtbar aufgesteppte RV sind ja Geschmackssache, manchmal sind sie modern und man sieht sie überall und manchmal sind sie auch hilfreich, zB wenn für Nahtzugaben zu wenig oder kein Stoff da ist, wie in dem gezeigten Beispiel. Aber so ist der RV keine Zierde.

Abhilfe:
Erstens: die Stelle, an der der RV eingesetzt werden soll, mit Bügeleinlage verstärken. Ein Streifen von ca. 3 cm Breite reicht meistens aus. Wenn man Bedenken hat, dass die Ränder der Einlage durch den weichen Stoff sichtbar sind, kann man die Bügeleinlage mit der Zackenschere schneiden oder sie an den Rändern auszupfen.
Zweitens: Nicht nur die Länge mit dem Maßband festlegen, sondern die Schnittlinie mit dem Lineal aufzeichnen und dann an der gezeichneten Linie schneiden, wenn man keine sehr ruhige Hand und geübtes Augenmaß hat.
Drittens: Wenn es, wie hier, keine Nahtzugabe gibt, da der RV an einer Stelle ohne Naht angebracht werden soll, ist die korrekte Vorgangsweise, dass man den Schlitz zunächst mit einem Stoffstreifen verstürzt. Das kann ein Rest vom Oberstoff sein oder auch ein farblich passender Futterrest oder sonst ein dünner Stoff mit ähnlichen Pflegeeigenschaften wie der Oberstoff.
In der Konfektion ist es gerade bei Sportsachen üblich, den RV direkt mit den Schlitzrändern zu verstürzen. Aber dazu braucht man (viel) Übung und etwas elastische Stoffe, die nicht leicht ausfransen. Das übt man zunächst an Stoffresten und trennt den RV mehrmals wieder aus und näht ihn in einen anderen Stoffrest ein, bis man es kann. Mit Stoffstreifen Verstürzen geht eindeutig einfacher.
Viertens: Wellen beim Einnähen eines RV in Jersey lassen sich verhindern, indem man den RV "kurz hält" - also, der RV sollte für die geplante Öffnung ca. einen halben cm zu kurz sein, damit der Stoff daneben ein wenig eingehalten wird. Ich weiß, das klingt zunächst überraschend, denn der Jersey dehnt sich, die RV-Bänder sind nicht elastisch, man würde intuitiv daher umgekehrt vorgehen. Aber probiert es einmal an einem Jerseyrest aus!

Das hier https://insider.alles-fuer-selbermacher ... einnaehen/ ist das am wenigsten furchtbare "Beispiel" aus der Sammlung. Grundsätzlich kann man so vorgehen. Aber man sollte dabei darauf achten, dass man links und rechts genau den gleichen Abstand von der RV-Mitte einhält, gerade bei einem kontrastfarbenen RV-Band, wo Ungleichmäßigkeiten besonders ins Auge stechen! Wenn man noch nicht so geübt ist, tut man sich mit der hergebrachten Methode leichter: Den RV "normal", dh von der Außenseite her einsteppen, da sieht man genauer, wo man ist, und den Beleg anschließend mit der Hand von innen an das Reißverschlussband anstaffieren. ("Staffieren" sind kurze unsichtbare Stiche, mit denen Futter in Jacken oder Mäntel eingenäht wird. Anleitung zB hier https://www.burdastyle.de/naehtipp-handstiche-naehen und hier https://soleila.de/handstiche/ mit Video hier https://simply-kreativ.de/bibliothek/na ... fierstich/
 
insa-ana antwortete:  So schon!
https://youtu.be/dilNiUyuL28
Liebe ju, schau ich heute morgen ins Forum und lese deinen herzerfrischenden Beitrag. You made my day. 
Du hast recht das ist alles haarsträbender Dilettantismus.
 
ju_wien antwortete:  Danke für den Link zum Kenneth D. King Video, Insa-Ana! Das sieht machbar aus. Vorgestern hatte ich ja zufällig mit der Nähkursleiterin über nahtfeine Reißverschlüsse gesprochen und sie hat erzählt, dass das eine ewige Diskussion zwischen ihr und ihrer Ausbildnerin war. Die Ausbildnerin hat gesagt, man muss zuerst die Naht schließen, dann den RV einnähen, meine Kursleiterin macht es lieber umgekehrt. Meiner Erfahrung nach funktionieren beide Methoden und man kann und mag halt die besonders gut, die man öfter ausgeführt hat.

Die Heftnaht, mit der King die RV-Bänder an den NZG befestigt, könnte man IMO auch mit der Maschine ausführen und dann gleich drinnen lassen, damit die RV-Bänder nicht lose "herumflattern".

Die Naht zuerst ganz schließen, wie King das macht, mache ich bei den meisten "normal" eingesetzten Reißverschlüssen, vor allem im Rücken oder in der Seitennaht. Bei Hosenverschlüssen mit Untertritt bringt es nichts, da der RV ja nicht genau in Verlängerung der Naht eingesetzt wird, sondern ein bisschen versetzt. Bei Nahtreißverschlüssen habe ich es noch nicht versucht. Die Methode ist jedenfalls dann besonders sinnvoll, wenn das Muster an der Naht haarscharf zusammen passen soll.

Hast du verstanden, wie das Instrument heißt, das er zum Runterziehen des Zip-Schwanzerls verwendet? Es sieht mir nach einem medizinischen Gerät aus. Man muss sich jedenfalls vorher überlegen, wie man das Schwänzchen durch die Engstelle bekommt, sonst wird das eine elendigliche Fummelei.

In irgendeinem Buch von einer Amerikanerin (Maynard? Shaeffer?) gab es eine Beschreibung einer Methode, mit der Reißverschlüsse in Haute Couture Kleidung unsichtbar eingesetzt wurden, als es die nahtfeinen RV noch nicht gab. Sollte ich auch einmal nachschauen.

Ich hatte allerdings keine Anleitung für das Einsetzen des RV gesucht, sondern wie man es hinkriegt, dass der Halsausschnittbeleg genau an der richtigen Stelle endet, damit er den RV nicht behindert, aber oben auch keine Lücke bleibt. (Und das ganze auch noch symmetrisch, damit das Kleid auch von innen schön aussieht.)
 
So vielleicht: 
 
Exkurs: Unsichtbare Haute Couture Reißverschlüsse, beschrieben von Claire Shaeffer ("Couture Sewing Techniques"), allerdings ohne Zeichnungen oder Fotos:

Stitchless Zipper:
A variation of the slot zipper, the stitchless zipper was used extensively in the 1960s. To use this technique, the garment must have a backing.
1. Thread-trace and stay the opening.
2. Turn under the seam allowances; baste. Press.
3. Wrong side up, use running stitches to sew the zipper to the seam allowances only.
4. Fell stitch the edges of the zipper to the seam allowances.
5. Using blindstitches, sew the seam allowances to the backing.
Also, auf Deutsch: der RV wird nur an der Nahtzugabe angenäht, die Nahtzugabe wird an der Einlage fixiert. Damit ist auch klar, wann das gut funktionieren kann und warum es nach den 1960er Jahren nicht mehr so häufig gemacht wurde. Man braucht eine (stabile) Näheinlage, die an der Kante unsichtbar angehext wurde (im Text nicht extra erwähnt, aber das war damals Stand der Technik). Bei den heute üblichen dünnen Bügeleinlagen ist es schwierig, die NZG an der Einlage zu fixieren, ohne, dass Stiche oder auch nur winzige Einbuchtungen an der Außenseite sichtbar werden. Kleben wäre natürlich möglich, aber das ist erstens keine anerkannte Haute Couture Methode und zweitens sieht man geklebte Stellen meistens deutlich, da sich der Stoff dort nicht bewegen kann, aber daneben schon.

Nebenbei interessant: ich habe kurz gegoogelt, um rauszufinden, ob sie mit "backing" allgemein eine Einlage meint oder eine spezielle Einlage. Die Treffer waren aber fast alle für Anwendungen beim Quilten oder Maschinsticken (jede Menge aufbügelbare Einlagen und Vliese, auswaschbare Folien usw.). In heutigen Nähanleitungen wird meistens der Ausdruck interfacing für die Einlage verwendet. (Lining = Futter; underlining = ein Futter oder feiner Stoff, mit dem der Oberstoff unterlegt und dann wie eine Stofflage verwendet wird, zB bei Spitze oder anderen transparenten Stoffen, interlining = eine Zwischeneinlage, zB ein Wollvlies in einem Wintermantel). Im Threads Magazine gibt es alle paar Jahre langatmige Diskussionen darüber, ob unterlegen oder füttern "besser" ist, nur um ganz zum Schluss dann zu verraten, dass es vom jeweiligen Anwendungsfall abhängt.
 
So nicht: 
 
Diese Anleitung bei butinette fällt unter das Kapitel "nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig". Vor allem für Nähanfänger_innen enthält sie vermeidbare Stolpersteine.

https://blog.buttinette.com/naehen/naeh ... narbeiten/

Wenn man nicht gerade Industrienäherin ist und 40 Stunde pro Woche Reißverschlüsse einsetzt, wird es wahrscheinlich nicht klappen, den RV mit nur einer Stecknadel am Anfang so zu fixieren und sicher zu halten, dass er nachher genau passend eingesteppt ist. Also für Anfänger_innen und Mittelgeübte: Stecken und heften! Beim Stecken darauf achten, dass die Raupe später genau an der Kante (= Nahtlinie) liegen soll. Das erreicht man entweder mit Augenmaß und Übung oder, indem man die Nahtzugabe und die Breite des Reißverschlussbandes abmisst. Breite der NZG minus Breite des RV-Bandes = die Linie, an der das RV-Band auf der NZG angelegt wird.

Außerdem soll man bei nahtfeinen Reißverschlüssen vor dem Aufstecken die Raupe mit dem Daumennagel ein wenig auf die Seite streifen, bis sie glatt liegt und man die Stelle sieht, wo die Raupe im Stoff "festgewachsen" ist. Manche Anleitungen empfehlen auch, die Raupe zur Seite zu bügeln, dabei aber bitte keine zu hohe Temperatur wählen.

Jetzt wird es etwas kniffelig:


Stimmt! Die Stelle, wo die Verbindungsnaht unterhalb vom RV endet, ist die kniffeligste an der ganzen Prozedur. Wenn sich der Stoff auch nur 1 mm verschoben oder gedehnt hat, entsteht dort eine Beule und da ein RV im Rücken eines Kleides meistens in Hüfthöhe endet, hat man dann immer das Gefühl, dass einem alle auf den Po starren und die Beule im Kleid sehen. *glotz* Also: im Zweifel heften und notfalls auftrennen, glatt bügeln und noch einmal probieren.

Tipp: Wenn Ihr einen normalen Reißverschluss habt, könnt Ihr auch diesen nutzen. Lasst die Nadel rechts einstechen und schließt damit die Naht, das geht noch etwas einfacher.
- Äh? *kratz* Wahrscheinlich wollten sie "normalen Reißverschlußfuß" schreiben, dann ergibt der Text an dieser Stelle eventuell Sinn.

Jetzt könnt Ihr die Naht oberhalb des Reißverschlusses genauso wie die Untere schließen. Auch ein Bund oder Beleg könnte jetzt angenäht werden – und schon habt Ihr für Euer Nähprojekt einen nahtverdeckten Reißverschluss eingearbeitet!


Ja, alles ist möglich. *facepalm* Aber im gezeigten Beispiel beginnt der RV oben am Halsausschnitt eines Kleides und das ist auch der häufigste Anwendungsfall von nahtfeinen Reißverschlüssen. Da wird oben keine Naht mehr geschlossen, sonst kommt man nämlich mit dem Kopf nicht durch ;-) Und Anfänger_innen würden sich über einen Link zu genaueren Erklärungen freuen.

Noch eine kleine Anmerkung zu Foto Nr. 2: Wenn das Maßband Wellen schlägt, ist es schwierig, damit genau zu messen. Man kann versuchen, es glatt zu streifen oder vorsichtig zu bügeln (ohne es zu dehnen!) oder sich ein neues leisten. Das neue sollte man dann aber pfleglich behandeln, damit es nicht gleich wieder wellig und verbogen wird. Nach Gebrauch immer locker aufrollen und so in die Zubehörbox oder den Nähkorb legen, dass keine schweren Teile (Scheren etc.) darauf zu liegen kommen. Wer einen fixen Nähplatz hat, kann es auch an einem Haken aufhängen oder der Schneiderpuppe um den Hals legen.
So schon:
ju_wien hat geschrieben:Hast du verstanden, wie das Instrument heißt, das er zum Runterziehen des Zip-Schwanzerls verwendet? Es sieht mir nach einem medizinischen Gerät aus. Man muss sich jedenfalls vorher überlegen, wie man das Schwänzchen durch die Engstelle bekommt, sonst wird das eine elendigliche Fummelei.


Gefunden! https://www.threadsmagazine.com/2017/11 ... ble-zipper
Das Ding ist ein hemostat - zu deutsch Gefäßklemme oder Arterienklemme https://de.wikipedia.org/wiki/Arterienklemme
Wenn man keinen Zugang zu chirurgischen Werkzeugen hat, müsste man den Werkzeugkoffer nach einer sehr schmalen Flachzange oder Spitzzange durchsuchen.

Man könnte auch vor dem Schließen ein Stück feinen Draht durch die Öse vom Schieber fädeln und den Schieber dann damit durch die Engstelle ziehen. Und wenn man rechtzeitig daran gedacht hat, die provisorische Steppnaht am Ende und auch ein paarmal zwischendurch durchzuschneiden, kommt man eventuell leichter zum Schieber (und auch das spätere Entfernen der provisorischen Naht wird erleichtert).
Gehört auch die die Kategorie "halb richtig" https://selbstgemacht.de/handarbeit/nae ... -einnaehen

Die Anleitung stimmt an sich schon, aber die gezeigte Methode, Reißverschlüsse zunächst an beiden Enden mit kleinen Stoffstücken einzufassen und dann erst einzusteppen, kann man fast nur bei Täschchen und Taschen brauchen - aber oben auf der Seite ist das Foto eines Hosenreißverschlusses (in Jeans) abgebildet. Da funktioniert das Einnähen ganz anders!

Wenn ich Kunden für teure Herrenmaßkleidung begeistern will, würde ich nicht gerade ein Foto wählen, das aussieht, als wäre das Sakko beim Waschen eingegangen https://bespokeedge.com/blog/whats-pick-stitching


Exkurs: Pick Stitch ist ein offener Rückstich. An der Oberseite sind nur kurze Stiche in größeren Abständen zu sehen, aber sie sind etwas länger als beim Punktstich (der auch eine Variante vom Rückstich ist). Ob er im Deutschen einen eigenen Namen hat, weiß ich nicht, bekannt ist mir keiner. Verwendet wird der pick stitch vor allem als Verzierung (und gleichzeitig Befestigung) an den Revers und sonstigen Kanten teurer Sakkos und Mäntel. Dabei verläuft der Rückstich unsichtbar zwischen den Stofflagen, an der Oberseite sieht er wie kurze Vorstiche aus.
Eine andere Anwendungsmöglichkeit ist das Verbinden von Ausschnittbesatz und Nahtzugabe, wie hier gezeigt https://blog.treasurie.com/pick-stitch/ Aber das wird heute meistens mit der Maschine gemacht.
Beim Punktstich sind die oben sichtbaren Stiche noch kürzer, eben wie Punkte. Damit werden manchmal Reißverschlüsse händisch eingesetzt, wobei manche Expert_innen schwören, dass man das besser mit kurzen Vorstichen macht, da diese ein bisschen Bewegung zwischen Stoff und Reißverschlussband erlauben und der Reißverschluss daher noch unauffälliger ist.
 
In diesem Video mit dem Titel Simplicity's Invisible Zip Masterclass https://www.youtube.com/watch?v=s5XmFLrXfbw sieht man bei Minute 3:25, dass die Nadel nicht direkt neben den Zähnchen einsticht und schon gar nicht in der schmalen Furche, die man erst sieht, wenn man die Raupen mit dem Finger auf die Seite drückt, sondern in einigen mm Abstand. Gegen Ende des Videos sagt sie dann "Wenn die Naht nicht knapp genug an den Zähnchen liegt, nähen Sie einfach noch einmal darüber!" - ja, klar. Noch einmal geht meistens, aber "Masterclass" geht anders ;-)

Nebenbei: die Teile, in die sie den Zip einsetzt, haben oben (bei der RV-Öffnung) das Endel. Wenn das der Rücken eines Kleides sein soll, dann hat sie den im Querfadenlauf zugeschnitten. Bei einem Demo-Stück ist es egal, bei einem Kleidungsstück nicht, wenn man auf guten Fall und gute Passform Wert legt.

Sowas Rutschiges, Glänzendes hätte *ich* mir allerdings für ein Vorführ-Video nicht ausgesucht :) Man kann sich das Leben auch unnötig schwer machen.
 
 So schon!

Hier sieht man schön, wo die Nadel einstechen soll, damit der nahtfeine RV später wirklich unsichtbar ist:
https://www.youtube.com/watch?v=FVXZ4cI2lWg
 
 Hier wird gezeigt, wie man einen Hosenreißverschluss ganz einfach einsetzen kann https://www.youtube.com/watch?v=13QFBD9Rzrg

Grundsätzlich funktioniert die Methode und sie wird auch gut erklärt, aber sie ist erstens nur möglich, wenn man sich sicher ist, dass es keine Änderungen in der vorderen Mitte und bei der Schrittnaht nötig sind, also bei einem Schnitt, nach dem man schon eine oder mehrere Hosen genäht hat. Das zweite Problem wird im Video angesprochen: Man kann die Schrittnaht unterhalb des Reißverschlussschlitzes nicht ganz zu Ende steppen. Die Lücke zwischen Reißverschluss und Schrittnaht wird nur durch die Ziersteppnaht geschlossen. Das ist schon relativ knifflig, da man an dieser Stelle nicht gut dazu kommt. Und: Das Nahtstück zwischen den inneren Beinnähten und dem Hosenschlitz gehört zu den am stärksten beanspruchten Nähten überhaupt, umso mehr, wenn die Hose relativ knapp sitzt. Spätestens, wenn man die aufgeplatzte Naht flicken muss, weiß man, dass sich die paar Minuten Zeitersparnis beim Einsetzen des Reißverschlusses nicht ausgezahlt haben.
 
Jein: 
 
Noch eine Methode, einen Hosenreißverschluss einzusetzen https://www.youtube.com/watch?v=-hsd0xMQtNw - auch hier besteht wenig Möglichkeit für Maßarbeit und Änderungen nach der Anprobe, aber die Schrittnaht ist wenigstens zu. Allerdings flattert der Untertritt lose herum. *waah* Und der RV wurde am oberen Rand nicht an der Nahtlinie, sondern an der Stoffkante ausgerichtet. Beim Ansteppen des Bundes landet man also in den Zähnchen.
Fast gut: 

Der erklärt den Reißverschlussschlitz bei Jeans sehr ausführlich und geduldig https://www.youtube.com/watch?v=h3NY4y-I6AY und er hat sogar daran gedacht, den Untertritt zu fixieren! Seine Ziersteppnähte muss er aber noch ein bisschen üben, es würde wahrscheinlich helfen, etwas dickeres Garn zu verwenden und eventuell die Stichlänge zu erhöhen.
 
So nicht!
 
Blitzende Besätze!

https://blog.bernina.com/de/2020/02/rei ... anleitung/

Die Anleitung für den sichtbar eingesetzten Reißverschluss ist an sich richtig, aber die Ausführung! 
Da blitzen rundum die Ränder vom Besatz/Taschenbeutel heraus und das noch dazu ungleichmäßig.

Also: Besatzteil beim Wenden sorgfältig nach innen ziehen, bügeln, kontrollieren, durchheften und dann erst den Reißverschluss anstecken und einsteppen.

Bei Materialien die sich nicht gut bügeln lassen, kann ein Sicherheitsstepp (dh die Nahtzugaben knappkantig auf den Besatz steppen) helfen.

Und wenn man es eilig hat oder keine Lust, dann im Himmels willen keine Kontrastfarben verwenden. Wenn Oberstoff und Besatz (Taschenbeutel) aus dem gleichen Material bestehen oder zumindest die gleiche Farbe haben, sieht man nicht gleich, dass die Ränder schlampig verarbeitet sind 

Man kann aus dem Besatzstreifen bzw. dem Taschenbeutel auch Paspeln falten und den RV dann verdeckt untersteppen. Die Paspeln dürfen dann natürlich sichtbar sein, gerne auch in Kontrastfarben. Aber gleichmäßig breit sollten sie schon sein 

Je nach Material sollte man den Oberstoff im Bereich des späteren Tascheneingriffs mit Bügeleinlage verstärken. Das gilt für alle eingeschnittenen Taschen, egal ob mit oder ohne Reißverschluss.
 
Wieder einmal ein Fall von einer OMG-Anleitung: https://www.laurashandmadewardrobe.com/ ... rcle-skirt

Sie verspricht, dass man nach ihrer Anleitung einen Vollkreisrock in weniger als einer Stunde anfertigen kann. Dabei unterschlägt sie (weil sie es nicht wissen dürfte), dass Kreisröcke sich in den ersten Tagen stark dehnen, da sie bereichsweise im Schrägfadenlauf zugeschnitten sind. Wenn man sie vor dem Säumen nicht aushängen lässt und mit dem Rockabgleicher oder Maßband und Lineal auf gleiche Länge bringt, läuft man mit zipfendem Saum durch die Gegend.

Außerdem näht sie den Rock ohne Reißverschluss. Das funktioniert bei ihr nur, weil die Nahtlinie unter ihrer eingezeichneten Taillenlinie liegt (und daher um einige cm weiter ist) und weil der Stoff sich soweit dehnen lässt, dass sie irgendwie reinkommt.

Also, in aller Deutlichkeit: Nach dieser Methode kann man einen Faschingsrock aus Tüll nähen oder auch aus einem festen Polyester, der sich im Schrägfadenlauf nicht dehnt, aber dann muss der Taillenausschnitt so weit sein, dass er über die Schultern oder über die Hüften geht und mit einem Gummizug zusammen gehalten werden.

Jeden Kreisrock (oder Halbreisrock), den man öfter als ein einziges Mal anziehen will, unbedingt sorgfältiger planen und anfertigen.

Sonntag, 26. Januar 2025

Nähtagebuch 2025

Da vernadelt.at im Juni geschlossen wird, verlege ich mein Nähtagebuch und andere Nähthemen aus dem Forum hierher. 

Große Nähpläne habe ich für heuer nicht, aber vielleicht schaffe ich es, ein paar begonnene Sachen abzuschließen, ansonsten Reparaturen und Umarbeitungen.

1. Aufgelöste Nähte bei der blauen Fleeceweste repariert (keine große Arbeit, aber erschwert neben dem dicken Metall-Reißverschluss)
2. Den Nicki-Overall zu einer Haushose umgearbeitet.